Historie

Geschichte der GBS

Mit einer Denkschrift vom 1. Oktober 1928 des Bürgermeisters Dr. Latz über die "Wohnungs- und Siedlungswirtschaft der Stadt Saarlouis und die Notwendigkeit ihrer Umstellung" wurde die Stadtverordnetenversammlung am 31. Oktober 1928 befasst. Die Stadtverordnetenversammlung billigte diese Denkschrift und fasste den Beschluss, die Verwaltung und Durchführung ihrer Wohnungswirtschaft und ihres Wohnungsbauprogrammes einer privatwirtschaftlichen Gesellschaft zu übertragen.

Am 13. April 1929 wird die "gemeinnützige Bau- und Siedlungs-Aktiengesellschaft Saarlouis" gegründet. In das Handelsregister wird am 11. Mai 1929 eingetragen:

"Der Gesellschaftsvertrag ist am 13. April 1929 festgestellt.
Gegenstand des Unternehmens:

Alle Geschäfte, die dem Zweck des Unternehmens, nämlich der billigen und preiswerten Beschaffung von gesunden und zweckmäßig eingerichteten Wohnungen für die minderbemittelten Volksklassen (heute: breite Schichten der Bevölkerung) dienen, insbesondere der Erwerb, die Herstellung, die Verwertung und Verwaltung von Häusern und Grundstücken. Das Grundkapital beträgt 900.000 Franken.

Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus dem Sparkassendirektor Johann Siebert in Saarlouis und dem Verwaltungsangestellten Albert Kronenberger in Wallerfangen. Das Grundkapital zerfällt in 900 auf den Inhaber lautenden Aktien über je 1000 Franken, die zum Nennbetrag ausgegeben werden

Die Gründer der Gesellschaft, die sämtliche Aktien übernommen haben, sind:

   I.      Dr. Latz, Bürgermeister als Bürgermeister der Stadt Saarlouis,
   II.     Hans Hausen, Verleger,
   III.    Matthias Prümm, Rektor a. D.,
   IV.    Moritz Moses, Kaufmann,
   V.     Wilhelm Siegfried, Brauereidirektor, alle in Saarlouis.

Den 1. Aufsichtsrat bilden die vorstehend unter 1 und 3 genannten Personen zusammen mit Peter Meyer, Oberpostsekretär, Johann Hafner, Oberbürgermeister a. D. und Josef Felten, Kaufmann, alle in Saarlouis."

Im Gründungsjahr übernimmt die Gesellschaft die gesamte städtische Wohnungswirtschaft.

Als Organ der städtischen Wohnungspolitik war der Gesellschaft die Aufgabe übertragen, den städtischen Wohnungsmarkt überschaubarer zu machen, die soziale Wohnungspolitik in eine straffe organisatorische Form zu bringen und die bestehende Wohnungsnot zu beseitigen.

Dieser Aufgabe konnte sie durch die Verwirklichung zahlreicher Wohnungsbauprojekte, die zu einer spürbaren Entspannung auf dem Saarlouiser Wohnungsmarkt beitragen, gerecht werden.

Nach dem Krieg widmete sich die GBS vor allem der Instandsetzung der stark in Mitleidenschaft gezogenen Siedlungen in Roden, Fraulautern und Beaumarais. Später entwickelte sie soziale Wohnungsbauprogramme, erstellte preisgünstige Eigentumswohnungen und Eigenheime und verhalf so vor allem einkommensschwachen Mitbürgern zu einer Mietwohnung oder zu einem Eigenheim. Für den Stadtteil Steinrausch war sie "Pionier der ersten Stunde".

Mit der erst vor einigen Jahren erfolgten Übertragung des städtischen Wohnungsbestandes von 400 Wohneinheiten, die in den Nachkriegsjahren von 1950 bis 1964 zur Behebung von Obdachlosigkeit und Unterbringung von Übersiedlern gebaut worden waren, wurde eine logische Konsequenz zum Gründungsgedanken 1929 hergestellt, nämlich den gesamten städtischen Wohnungsbesitz der GBS zur besseren Bewirtschaftung zu übertragen.
Seit ihrem Bestehen hat die GBS an rund 2.000 Wohnungen in der Stadt Saarlouis mitgewirkt durch Neubau, Wiederaufbau und Erhaltung. Über 7 % der Saarlouiser Bevölkerung wohnen bei der GBS.